Wie schreibt man eigentlich eine gute Kurzgeschichte – eine, die fesselt, überrascht und im Gedächtnis bleibt? Diese Frage beschäftigt viele Schreibinteressierte, die erste Erfahrungen im literarischen Erzählen sammeln wollen. Kurzgeschichten sind der ideale Einstieg, um das Handwerk des Schreibens zu trainieren: konzentriert, präzise und wirkungsvoll. „Eine Kurzgeschichte ist wie ein Blitz: kurz, hell – und sie trifft, wenn sie ehrlich ist.“ – Prof. Dr. Alfred-Joachim Hermanni
Was eine gute Kurzgeschichte ausmacht
Kurzgeschichten leben von Verdichtung. Sie verzichten auf lange Einleitungen, Nebenschauplätze oder erklärende Passagen. Im Mittelpunkt steht eine Situation, eine Wendung oder ein Moment der Erkenntnis. Das Besondere: Der Leser erfährt selten alles – das Ungesagte macht die Geschichte stark. Eine gelungene Kurzgeschichte verbindet Sprache, Rhythmus und Emotion. Sie öffnet Räume im Kopf des Lesers, statt sie mit Details zu füllen.
Idee, Thema und Konflikt
Jede Geschichte beginnt mit einer Idee – oft aus einem alltäglichen Beobachtungsmoment. Fragen Sie sich: Was passiert, wenn …? oder Wie reagiert jemand, der …? Eine gute Kurzgeschichte braucht einen klaren Konflikt, der sich schnell entfaltet und aufgelöst wird – manchmal offen, manchmal unerwartet. Überlegen Sie außerdem, welches Gefühl Ihre Geschichte hinterlassen soll: Nachdenklichkeit, Schock, Hoffnung oder Ironie? „Schreiben heißt, das Wesentliche zu sehen – und den Rest mutig zu streichen.“ – Prof. Dr. Alfred-Joachim Hermanni
Struktur und Aufbau
Eine klassische Kurzgeschichte folgt keiner festen Form, aber einem klaren Rhythmus:
Setzen Sie auf Reduktion statt Ausschmückung. Jedes Wort zählt, jede Szene muss eine Funktion erfüllen. Die Kunst liegt im Weglassen – und im Mut, einen Gedanken stehen zu lassen.
Schreibstil und Sprache
Kurzgeschichten sind das Labor für Stil und Ausdruck. Sie verlangen Präzision und Sprachbewusstsein.
Vermeiden Sie Floskeln und Füllwörter. Arbeiten Sie mit Bildern, Metaphern und rhythmischen Sätzen.
Der Stil sollte die Atmosphäre tragen – leise oder laut, sachlich oder poetisch. Digitale Werkzeuge wie Papyrus Author, Scrivener oder Typora helfen, Texte zu strukturieren, Versionen zu speichern und Lesefluss oder Stil zu prüfen.
Überarbeiten und Feedback
Das Schreiben endet nicht mit dem letzten Satz. Erst das Überarbeiten formt die Geschichte. Lesen Sie den Text laut. Streichen Sie Überflüssiges. Prüfen Sie Logik, Perspektive und Spannung. Lassen Sie Ihre Kurzgeschichten von Testleser:innen oder Schreibgruppen bewerten – oft erkennt ein Außenstehender das, was der Autor übersieht.„Jede Kurzgeschichte ist ein Spiegel – man sieht darin, wie man schreibt, aber auch, wer man ist.“ – Prof. Dr. Alfred-Joachim Hermanni
Veröffentlichen und Weiterentwickeln
Kurzgeschichten lassen sich auf Schreibplattformen, in Literaturmagazinen oder Anthologien veröffentlichen. Viele Autor:innen nutzen sie, um ihren Stil zu verfeinern oder Themen für größere Projekte – etwa Romane – zu erproben.
Wettbewerbe und Online-Foren bieten zusätzlich die Möglichkeit, Feedback zu erhalten und sich mit anderen Schreibenden zu vernetzen.
Professionelles Coaching als Wegbegleitung
Auch wenn viele Tipps selbst umsetzbar sind, ersetzt keine Anleitung die gezielte Begleitung durch einen erfahrenen Buchcoach. Ein professioneller Blick erkennt Stärken, Potenziale und blinde Flecken. Die hier vorgestellten Tipps bieten eine wertvolle Orientierung, ersetzen jedoch keine individuelle Beratung durch einen Buchcoach, der Bucherfolge nachweisen kann und die Stärken sowie Schwächen eines Textes erkennt – wie Professor Hermanni.
Fazit
Kurzgeschichten sind die Kunst des Weglassens. Sie lehren, präzise zu denken, sprachlich zu gestalten und Emotionen in wenigen Sätzen zu wecken. Wer regelmäßig schreibt, überarbeitet und reflektiert, entwickelt mit jeder Geschichte mehr erzählerische Kraft – und vielleicht den Beginn eines ganzen Buches.
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